Gladys Jiménez klagt Juan Buker wegen Betruges an
Staatsanwalt Gladys Jiménez aus Villarrica erhob Anklage gegen den Argentinier Juan Joaquín Buker wegen Betruges. Der Ausländer wurde von mehreren Paaren aus verschiedenen Teilen der Welt angezeigt, die in unser Land kamen, um sich in El Paraíso Verde in Caazapá niederzulassen.
- Der Argentinier ist als Präsident von Reljuv S.A. aufgeführt, dem Unternehmen, das für das Projekt El Paraíso Verde verantwortlich ist.
- Das Immobilienprojekt verkaufte Ausländern, die in das Land kamen, Illusionen, um dann festzustellen, dass sie betrogen worden waren.
- Es wird geschätzt, dass es mehr als 180 Opfer des „perfekten Plans“ gibt.
Als sie jedoch auf paraguayischem Boden ankamen, stellten sie fest, dass es sich um einen Betrug handelte, für den sie Tausende von Dollar bezahlt hatten.
„In Anbetracht der Tatsache, dass die objektiven und subjektiven Voraussetzungen der Straftaten gemeinsam erfüllt sind“, heißt es in dem Dokument der Staatsanwaltschaft in Bezug auf die oben genannte Strafsache.
Der Staatsanwalt beantragte beim Gericht einen Zeitraum von sechs Monaten für die Ermittlungen, um vor einer mündlichen und öffentlichen Verhandlung eine Anklageschrift zu formulieren.
Juan Buker ist Präsident von Reljuv SA, dem Unternehmen, das das Immobilienprojekt namens El Paraiso Verde ins Leben gerufen hat.
Nach den ersten öffentlichen Anschuldigungen tauchten Beweise für den mutmaßlichen Betrug auf, dem mehrere Ausländer, die die Illusion von El Paraiso Verde gekauft haben, zum Opfer gefallen sind. Der Hauptverantwortliche für die Immobilienentwicklung ist Juan Buker, der seinerzeit in Caazapá wegen seines verächtlichen Verhaltens gegenüber den Einheimischen zur „Persona non grata“ erklärt wurde.
Quelle: https://oviedopress.com/gladys-jimenez-imputo-a-juan-buker-por-estafa/
In der Gruppe „Erfahrungsberichte – Einwandern nach Paraguay“ – https://t.me/erfahrungsberichte_einwandern_py – schreibt ein betroffenes Ehepaar jeweils einen Artikel.
Artikel 1:
Unsere Erfahrungen im EPV 2021 bis 2023
Es gibt vieles, was sich in dieser Hinsicht kritisch mitteilen ließe. Um diesen Kanal nicht zu überfrachten, möchte ich die Informationen in einzelne Portionen aufteilen.
Meine Frau und ich haben im Juli 2023 das EPV wieder verlassen, da offensichtlich wurde, dass –erstens – unser im Bau befindliches Haus unter Umständen gar nicht mehr fertig wird und – zweitens – uns nach einigen Unterredungen mit den Vorständen der Firma RELJUV klar wurde, dass Betrug im Spiel ist.
Das deutlichste Beispiel war hierfür, dass uns die Auszahlung eines vergleichsweise kleinen Betrages (250 Millionen Gs) aus unserem freien Kundenkonto ohne jegliche Begründung verweigert wurde. Es handelt sich also nicht um Geld, welches durch eine Vereinbarung zwischen uns und RELJUV auf eine bestimmte Zeit festgelegt ist, sondern um eben freies Geld.
Mehrere E-Mails blieben komplett unbeantwortet, mein -vorher angekündigtes- Erscheinen im Büro mit der dringenden Aufforderung zur Auszahlung des Betrages wurde ignoriert. Stattdessen erhielt ich einen erneuten, immerhin persönlichen, Besprechungstermin mit Herrn und Frau Annau. Mein Hinweis darauf, dass Herrn Annau bekannt sein müsse, warum ich hier sei, wurde verneint. Ich äusserte meine Verwunderung und erneuerte meinen Wunsch nach Auszahlung der besagten Summe. Mit einem Blick aus dem Fenster wurde ich darüber informiert, dass mein Geld da draußen in Form von Straßen, Gräben, Baggern und Lkw angelegt sei. Es sei also gar nicht mehr verfügbar. Außerdem habe man dringlich erhebliche Summen Geldes für politische Aktivitäten ausgeben müssen, da ansonsten das EPV, ja das ganze Land, im Chaos versunken wäre. Auf Nachfrage war von 1 Million € die Rede, weitere Auskünfte über die Art dieser politischen Aktivitäten wurden jedoch nicht gegeben.
Nochmals fragte ich sehr deutlich nach, wo denn nun genau sich mein Geld befinde. Es sei ja niemals eine Vereinbarung darüber getroffen worden, dass dies Geld für diese beschriebenen Zwecke ausgegeben werden dürfe. Das Geld sei auf Treu und Glauben bei RELJUV eingezahlt worden. Ich müsse jetzt feststellen, dass mein Vermögen veruntreut, unterschlagen und sachfremd ausgegeben worden sei.
Ich persönlich könne mir gut vorstellen, dass (wie es jeder Geschäftsmann tun würde, der Kapital anlegen möchte) sich unser Geld in Form von Edelmetall z.B. in argentinischen Tresoren befinde. Frau Annau warf ein, dass man in Paraguay ja ohnehin kein Gold kaufen könne … Ich erwiderte, dass dies nicht der Wahrheit entspreche und dass selbstverständlich entsprechend wohlhabende Personen hier im Lande Gold erwerben könnten. Da wechselte man das Thema des Gespräches … Jedenfalls, so war das Ende dieser Unterredung, könne ich jetzt kein Geld bekommen.
Dieses Ereignis veranlasste uns, anzunehmen, dass die Firma RELJUV in Gestalt von Frau und Herrn Annau sowie Herrn Buker sich der Unterschlagung und des Vertrauensmissbrauchs schuldig gemacht haben. Da sich kein Weg eröffnete, in diesen Dingen eine gütliche Einigung zu finden, blieb uns keine andere Option als den Rechtsweg über einen Anwalt/Staatsanwalt einzuschlagen.
Ich betone, dass uns keinerlei Rachegedanken zum Anwalt getrieben haben. Welche Sanktionen das paraguayische Recht gegen die Vorstände verhängen wird, ist uns persönlich gleichgültig. Ich hege auch keinen Hass gegen diese Persönlichkeiten – wir möchten nur Eines: Wir verlangen unsere kompletten Einlagen, die wir an den Konzern geleistet haben, zurück. Und zwar in der original-europäischen Währung auf ein Konto unserer Wahl. Das Geschäftsgebaren der 3 Vorstände rechtfertigt für uns keinerlei Vertrauen mehr. Die Stunde der Wahrheit hat endgültig geschlagen.
Artikel 2:
Erfahrungsbericht mit dem EPV:
Im November 2021 besuchten mein Ehemann und ich die Info-Reise im EPV. Während der Inforeise kauften wir zwei Grundstücke, um auf dem einen ein Haus für uns und auf dem anderen ein Appartementhaus zu errichten. Das Appartementhaus sollte unsere Rente absichern, falls aus Deutschland eines Tages keine Rente mehr kommen sollte.
Erwin Annau sagte uns, das Appartementhaus würde innerhalb von 6 Monaten fertiggestellt und das Wohnhaus innerhalb von 8 Monaten.
Wir entwarfen von Deutschland aus einen Plan für das Appartementhaus zusammen mit einem Architekten, der schon im EPV lebte – per Skype.
Wir verkauften unser Haus in Deutschland und überwiesen das Geld für die Grundstücke an Reljuv.
Als wir am 28.2. 2022 im EPV ankamen, reichten wir sofort den Plan für das Appartementhaus ein. Darüber hinaus erstellten wir zusammen mit dem deutschen Architekten einen Plan für unser Wohnhaus. Diesen zweiten Plan reichten wir Mitte Mai 2022 beim Reljuv-Baubüro ein.
Wir überwiesen schon vor Baubeginn den gesamten Betrag für den Hausbau.
Wir wohnten in einem Appartement von ca. 22 Quadratmetern Größe, das wir von Reljuv mieteten für einen Mietpreis von 465,- Euro monatlich. (Dieser Mietpreis hat sich für inzwischen Neu-Angekommene schon deutlich erhöht.) Das Appartement war mit einer Küchenzeile, allerdings ohne Backofen, ausgestattet. Es gab ein Badezimmer. Eine Waschmaschine gab es nicht. Das Waschen der Wäsche mußte man extra bezahlen.
Auf dem Grundstück für unser Appartementhaus wurden Begrenzungspfähle eingesteckt. Weiter ereignete sich allerdings über längere Zeit nichts. Daher beschlossen wir, dieses kleinere Grundstück an Reljuv zurückzugeben. Der Betrag wurde uns nicht in bar ausbezahlt, obwohl wir das gewünscht hätten, sondern wurde uns auf einem Kundenkonto gutgeschrieben.
In unserem geplanten Wohnhaus waren ein Praxisraum für meinen Ehemann und ein Therapie-Raum für mich vorgesehen. Wir hatten geplant, dort unsere Berufe auszuüben, um damit ein gewisses Einkommen erzielen zu können. Die Patientenschaft wäre allerdings auf die Bewohner des EPV begrenzt gewesen, da Menschen, die von außerhalb ins EPV kommen wollen, sich 24 Stunden vorher mit Angabe der Cedula-Nummer anmelden müssen. Andernfalls werden sie nicht hineingelassen. Und auch dann nur, wenn sie nicht geimpft sind.
Der Bau unseres Hauses begann im September 2022. Der Bau der Bodenplatte unseres Hauses dauerte drei Monate, da nur wenige Arbeiter auf unserer Baustelle tätig waren. Auch das Erstellen der Mauern bedurfte langer Zeit. Wir fragten Juan Buker, ob unser Haus zum 1.7. 2023 fertiggestellt sein würde. Er sagte uns das zu. Als wir fragten, ob wir das auch schriftlich zugesagt bekommen könnten, reagierte er aggressiv mit der Aussage, so eine Forderung sei eine Beleidigung. Sein Wort würde gelten.
Am 1.7. 2023 war auf unserem Haus noch nicht einmal das Dach aufgesetzt. Wir hatten eine Einbauküche bestellt, die pünktlich zum 1.7. geliefert wurde – wir wussten nicht, wohin damit. Eine längere Lagerung im Container würde die Küche nicht unbeschadet überstehen, sagte uns die Schreinerin. Da war guter Rat teuer – im wahrsten Sinne des Wortes. Da die Reljuv im April eine Suspendierung der Arbeiterschaft angeordnet hatte, standen alle Baustellen im EPV drei Monate lang still – bis auf diejenigen, deren Bauherren nochmals Geld aus Europa nachholten, damit ihr Haus weitergebaut werden konnte.
Wir mussten während dieser Monate ständig eine hohe Miete bezahlen. Da wir keinen zügigen Baufortschritt erhoffen durften, ja nicht einmal sicher sein konnten, ob das Haus überhaupt noch weitergebaut werden würde, war unsere Geduld am Ende. Auch hatte Erwin Annau von den verschiedenen finanziellen Schwierigkeiten der Reljuv gesprochen, und auch die Dividende der Aktien, die viele Siedler erworben hatten, wurde nur noch sehr eingeschränkt ausbezahlt.
Es kamen noch etliche andere Schwierigkeiten im Kontakt mit der Reljuv hinzu (mein Ehemann berichtet darüber), so dass wir schließlich beschlossen, das EPV zu verlassen und Klage einzureichen.
(Rechtschreibfehler wurden korrigiert)